Wissenswertes über den 3D-Druck
Koordinatensystem
Zunächst: Wenn wir im folgenden von Koordinatenachsen sprechen: Zu der x- und y-Achse, die du aus der Mittelstufe schon kennst, kommt eine dritte "Dimension" hinzu - die z-Achse. Wegen der 3. Dimension sprechen wir auch vom 3D-Drucker. Die x-y-Zeichenebene der Mittelstufe ist das Heizbett und die z-Achse zeigt nach oben. Dabei bilden die drei Achsen ein sogenanntes "rechtshändiges Koordinatensystem". Dabei nehmen wir (im Gegensatz zu den meisten Darstellungen der analytischen Geometrie in der Oberstufe) die Perspektive ein, dass die y-Achse weg von uns zeigt und die x-Achse nach rechts. Wenn du die ersten drei Finger deiner rechten Hand im rechten Winkel abspreizt, kannst du es dir vorstellen:
Der Ursprung des Koordinatensystems ist auf dem Heizbett dabei links vorne in der Ecke.
Drucken in die Luft?
Genau. Das geht nicht.
Wie unter "Funktionsweise" beschrieben, muss das Objekt von unten nach oben schichtweise aufgebaut werden.
Wie geht es doch?
Du möchtest eine Tisch für ein Puppenhaus drucken.
Bei welcher Komponente des Tisches gibt es ein Problem?
Die Tischplatte würde in der Luft schweben.
Wie kannst du einen Tisch trotzdem drucken?
Du druckst ihn "auf dem Kopf". D.h. zuerst die Tischplatte und dann in den Ecken die vier Tischbeine.
Du möchtest eine Kugel drucken.
Wo ist das Problem?
Die Kugel würde nur in einem Punkt auf der Arbeitsplatte aufliegen und ein "auf den Kopf stellen" hilft natürlich nicht weiter.
Wie kannst du eine Kugel trotzdem drucken?
Statt einer Kugel druckst du zwei Halbkugeln und klebst die beiden Kugelhälften hinterher zusammen. (Das Zusammenkleben von gedruckten Teilen kann eine große Hilfe sein.)
Du möchtest einen Türrahmen für das Puppenhaus drucken.
Wo ist das Problem?
Der Türrahmen ist evtl. zu schmal und würde umfallen. Der Querbalken würde ebenso Schwierigkeiten bereiten.
Wie kannst du den Türrahmen geschickter drucken?
Der Schreiner würde den Türrahmen auch nicht stehend konstruieren. Nimm dir ein Beispiel an ihm und konstruiere den Türrahmen in liegender Position.
Und wenn es keine Tricks mehr gibt?
Es gibt Modelle, da helfen die obigen Tricks nicht weiter. Für sie gibt es dann trotzdem eine Möglichkeit. Ahnst du schon welche das ist?
Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, wie du den Druckvorgang vereinfachen kannst, dann kannst du es auch dem sogenannter Slicer überlassen. Er konstruiert eine Stützstruktur, auf die dann das eigentliche Modell aufgebaut wird.
Warum nicht gleich so?
Eine Stützstruktur musst du hinterher selbst entfernen, sie kostet zusätzliche Druckzeit und zusätzliches Material.
Quellen
- [1]: rechtshändiges Koordinatensystem - Urheber: JOM - Lizenz: inf-schule.de