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Werbetracking als Quelle für persönliche Daten

Für das automatisierte Trainieren von KI-Systemen sind große Mengen an Daten nötig. Vor diesem Hintergrund wird auch verständlich, dass gerade diejenigen Konzerne als die reichsten der Welt gelten, die sich auf das Ausspähen von Nutzerinnen und Nutzern und auf das Sammeln von möglichst vielen persönlichen Daten über möglichst viele Menschen spezialisiert haben.

Der Algorithmus hinter einem KI-System ist ohne die nötigen Trainingsdaten nicht besonders viel wert. Wer aber die Kontrolle über die nötigen Trainingsdaten hat, kontrolliert damit auch die KI-Systeme. Dadurch gibt es im Moment eine immer weiter zunehmende Machtansammlung bei denjenigen Akteuren, die über die größten und aktuellsten Datensammlungen verfügen, mit denen dann KI-Systeme trainiert werden können.

Ein großer Teil an persönlichen Daten wird heute über so genannte Werbetracker gesammelt, mit deren Hilfe sich Nutzerinnen und Nutzer auf ihrem Weg durchs Internet über die Seiten ganz verschiedener Anbieter hinweg verfolgen und tracken lassen. Schon Kinder kennen das daraus resultierende Phänomen, dass man auf einer Internetseite einen bestimmten Artikel recherchiert, zu dem man dann in der Folge auf ganz anderen Seiten wochenlang Werbung präsentiert bekommt. Es wird kontrovers diskutiert, ob diese Werbetracker ein probates Einnahmemittel der Werbeindustrie oder einfach nur ein übergriffiges Werkzeug sind, um intimste Details über das Verhalten von Menschen auszuspionieren.

Die gewonnenen Sammlungen an privaten Daten über Menschen lassen sich dann nutzen, um ihnen gezielt personalisierte Werbung auszuspielen. Letztlich ist das Ziel solcher Werbung dann, das Verhalten dieser Menschen zu manipulieren.

Neben kommerziellen Interessen, können solche Daten natürlich auf für politische Werbung interessant sein. Damit besteht die große Gefahr, das politische Akteure, die sich die Kontrolle über möglichst viele persönliche Daten von möglichst vielen Wählern verschaffen, plötzlich über äußerst gefährliche Manipulationsmöglichkeiten verfügen könnten. Denn sie hätten dann die Möglichkeit, Wähler und Wählerinnen zu manipulieren, indem sie ihnen peronalisierte Wahlwerbung ausspielen könnten. Besonders problematisch wäre dann, dass diese personalisierte Werbung ja eben nicht öffentlich ist und damit auch nicht oder zumindest nur schwer durch eine Öffentlichkeit überprüft werden kann, ob nicht verschiedenen Bevölkerungsgruppen verfälschte ``Tatsachen'', widersprüchliche Aussagen oder sogar bewusste Lügen über politische Positionen präsentiert bekommen. In der Konsequenz könnte es dadurch dann potentiell zu Manipulationen von Wählerinnen und Wählern kommen, die letztlich demokratische Prozesse beeinflussen, unterlaufen und gefährden könnten.

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